Sie haben den Grundriss gemeinsam mit einem Architekten von Baufritz entwickelt. Worauf haben Sie besonderen Wert gelegt?
Albert Schweiger: Schon der zweite Entwurf entsprach unseren Vorstellungen. Wichtig: Für einen Rollstuhl müssen die Laufwege und Türen deutlich breiter sein. Die Hauseingangstür misst zum Beispiel 1,45 Meter. Zusätzlichen Komfort bietet ein elektrischer Türöffner, die wir unbedingt haben wollten. Die schwellenarme Hebe-Schiebeanlage zur Terrasse ist sehr angenehm und lässt sich leicht überwinden. So können wir beide ohne Stolperfalle raus in den Garten. Neben dem Bett ist ausreichend Platz, um mit dem Rollstuhl wenden zu können.
Die Deutschen verbringen etwa 45 Minuten pro Tag im Bad. Was ist bei einer behindertengerechten Planung zu beachten?
Karoline Schweiger: Waschbecken und Toilette sollten höhenverstellbar sein. Auch die Dusche muss so groß sein, dass sie mit einem Rolli befahrbar ist. Selbstständig aufstehen und mich setzen geht bei mir noch. Über die gemauerte Sitzbank bin ich besonders froh, weil ich mich hier in Ruhe ohne Hilfe eincremen kann.
Ein Grundriss-Entwurf und Einbauten, die Ihnen auf lange Zeit eigenständiges Wohnen ermöglichen, standen auf Ihrer Prioritätenliste ganz oben. Unabhängigkeit war der Leitgedanke bei Ihrem innovativen Strom-/Heizsystem, das Sie selbst entdeckt haben. Wie funktioniert es?
Albert Schweiger: Unsere große 17-KW-Photovoltaikanlage produziert deutlich mehr Strom als die Familie verbraucht. Durch den ergänzend aufgestellten Batteriepufferspeicher haben wir eine Autarkiequote von über 80 Prozent. Der Clou ist aber ein Langzeitwärmespeicher der Firma Deematrix, der unter dem Haus liegt. Überschüssige Solarthermie wird bei uns im Sommer vom Dach in das Erdreich unter die Bodenplatte geführt, um es zu erwärmen. Mit diesem Wärmedepot kann die Wärmepumpe im Winter sehr viel effektiver betrieben werden. Das innovative System aus vielen Bausteinen generiert so viel mehr CO2-neutrale Energie, als wir verbrauchen!